Abtei Saint-Roman

Hoch oben auf einem Hügel im Norden von Beaucaire erbaut, überblickt sie das Rhône-Tal. In den Kalkfels geschlagen, fügt sich das Bauwerk perfekt in die dichte Vegetation der Umgebung ein. Gewiss ist das der Grund dafür, dass sich das Gebäude bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts in einem tiefen Schlaf befand. Dieser Ort wurde seit prähistorischen Zeiten von Menschen bewohnt, denn hier gibt es zahlreiche Grotten im Kalkgestein. Die ersten Menschen wählten diesen Ort, da sie von hier perfekt ihre Umgebung überwachen und jagen konnten. Ab dem 5. Jahrhundert lassen sich Eremiten hier nieder und leben nach klösterlichen Regeln. Im 7. Jahrhundert werden die in den Stein geschlagenen Bauten zur Benediktiner-Abtei, da die Eremiten die Benediktsregeln annehmen. Im Laufe der Jahrhunderte entwickelt sich die Abtei weiter und wird zu einem Pilgerort (aufgrund der Reliquien des Heiligen Roman und des Heiligen Trophimus) und nach der Errichtung von Wehranlagen eine Schule. Im 16. Jahrhundert ist der Ort verlassen und wird von einem Privatmann gekauft. Dieser neue Besitzer errichtet ein Schloss auf der Abtei. Als der Ort wieder verlassen wird, gerät er in Vergessenheit. Erst in den 60er Jahren werden die ersten Ausgrabungen durchgeführt. Die Gemeinschaft kauft die alte Abtei, lässt sie unter Denkmalschutz stellen und unternimmt alle notwendigen Arbeiten, um sie für die Öffentlichkeit zu öffnen.

Die Wegführung bis hinauf zur ehemaligen Abtei steigt stetig an, bis Sie am Ende von einem wunderbaren Panorama belohnt werden. Sie blicken hinab auf den Zusammenfluss von Rhône und Gardon. Die Abtei in romanischem Stil wurde in den Kalkstein geschlagen. Hier finden Sie eine Kapelle, die Unterkünfte der Mönche, eine alte Weinpresse und zahlreiche Galerien. Auch gibt es eine beeindruckende Nekropole (eine bestimmte Art Grab, die in den Fels geschlagen wurde) auf zwei Terrassen, die die Rhône überblicken. An diesem Ort blieben auch noch einige Spuren der Befestigungsanlage. Diese Spuren sind bemerkenswert: sie zeugen von in dieser Epoche bedeutsamer religiöser Beschäftigung.