
Hospices de Beaune
Das Hôtel-Dieu zeugt mit seinen verglasten Dächern, Türmen und seiner Fachwerkgalerie vom extravaganten gotischen Stil des 15. Jahrhunderts. Jedes Jahr im November findet eine Auktion der Cuvées aus dem Hospiz-Weinberg statt.
Die Geschichte der Hospices de Beaune, dem „Palast für die Armen“
1443: Der Hundertjährige Krieg ist noch nicht zu Ende, Beaune leidet Elend und Hungersnot, die „Écorcheurs“, demobilisierte Söldner, die sie die „Halsabschneider“ nannten, plündern und ruinieren das Land. Dreiviertel der Stadtbewohner sind vollkommen mittellos und die große Mehrheit der Einheimischen sind bettelarm und notleidend. Um das Elend zu lindern entscheiden Nicolas Rolin, Kanzler des Burgund-Grafen Philippe le Bon, und seine Frau, Guigone de Salins, ein Krankenhaus für die Armen zu errichten, die Hospices Civils de Beaune. Sie spenden dem Projekt einen jährlichen Beitrag, den sie aus dem Gewinn ihrer Salinen und ihrer persönlichen Weinberge ziehen.
Am 1. Januar 1452 nimmt das Krankenhaus seinen ersten Patienten auf. Von da an und bis ins 20. Jahrhundert kümmern sich die Schwestern der Hospices de Beaune um unzählige Kranken in mehreren großen Sälen. Das Hôtel-Dieu erlangt schnell einen weitreichenden Ruf unter den Armen, aber auch unter den Adligen und Bürgern. Mithilfe ihrer Spenden ermöglichen diese es, das Hospital zu verschönern und verbessern, durch den Bau neuer Säle und das Beifügen von Kunstwerken. Somit wird das Hôtel-Dieu zu einem wahren „Palast für die Armen“.
Das Weingut der Hospices de Beaune

Noch heute verfügen die Hospices de Beaune über einen reichen Weinschatz: die meisten Weinfelder, die sich mittlerweile im Besitz der Hospices befinden, wurden ihm vererbt oder gespendet. Der produzierte Wein wird jedes Jahr am 3. Sonntag im November auf der bekanntesten Wohltätigkeits-Auktion der Welt verkauft. Das Hospital spielt eine sehr wichtige Rolle für die beiden wichtigsten Standbeine der Region: dem Tourismus und dem Weinanbau.
Das Hôtel-Dieu ist heute eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten der Stadt Beaune und der Côte d’Or mit seinem Museum, der gotischen Fassade, den glasierten Dächern, die geometrische Formen in den herrlichsten Farben darstellen, seinen drei Innenhöfen, den großen Nebenanlagen, der Bastion aus dem 15. Jahrhundert und den riesigen Kellern, in denen besagter Weinvorrat der Hospices aufbewahrt wird.
Die Gebäude befinden sich in einem außergewöhnlich gut erhaltenen Zustand, womit dieses Monument ein seltener Zeuge der zivilen Architektur des Mittelalters ist. Ebenso illustriert es die Verbindung zwischen dem Burgund und Flandern, was neuer Vasall des Königshauses de Valois war. Die Säle des Hospitals vereinen eine großartige Sammlung von Objekten, Möbeln und Tapisserien aus dieser Zeit, die durch Nicolas Rolin seit der Gründung der Einrichtung zusammengetragen wurden. Man kann sich ein sehr klares Bild des detaillierten Inventars machen, da es seit 1501 noch immer beinah vollständig erhalten ist. Die ausgestellten Objekte kommen aus drei verschieden Quellen: die Stiftung selbst, die für das Funktionieren des Hospitals notwendigen Utensilien und das Vermächtnis und die Spenden der Wohltäter oder der Kranken, die hier versorgt wurden. Das Inventaire général de Bourgogne hat seit 1988 eine exzessive Studie durchgeführt, die Licht auf die Herkunft von rund 2.500 Möbeln (Betten, Koffer…) und 2.500 Objekten (Tapisserien, Gemälde, Skulpturen, Tröge und Gefäße für Medizin und Heilmittel…) wirft. All diese Objekte werden regelmäßig restauriert. Der Höhepunkt des Besuchs ist das Polyptychon (mehrfach geteilte Gemälde oder mehrteilige Relieftafeln) des letzten Abendmahls von Rogier van der Weyden, ein weltweit einzigartiges Meisterwerk. Aber dieses mittelalterliche Hospital enthält noch weitere Schätze: der große Saal der Armen mit der reich verzieren und bemalten Decke, die gotische Kapelle, die Küche mit dem automatischen Drehspieß-Wender und die Apotheke mit ihrer Sammlung an Steingut und Zinntöpfen und -gefäßen…
Kleine Anekdote am Rande: im Saal der Armen der Hospices de Beaune wurden auch einige Szenen des bekannten französischen Films „La Grande Vadrouille“, zu Deutsch „Drei Bruchpiloten in Paris“, mit Louis de Funès, André Bourvil und Thierry Thomas gedreht.
Von Beaune aus können Sie sich auch auf die Route des Grand Crus de Bourgogne, der großen Burgunder Weine begeben.
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