
Der GR10 in der Ariège
Der GR10: von Ost nach West quer durch das Département Ariège
Die Ariège ist sozusagen ein großer Haufen enormer Granit-Blöcke voller unbekannter Seen, die sich dem Besucher teilweise erst nach einer Wanderung von drei Stunden eröffnen. Der GR10 lässt Sie all ihre prachtvollen Landschaften entdecken... Dies ist der kniffligste Abschnitt des GR10. Die Berggipfel erreichen bis zu 3.000m Höhe, das „Dach der Ariège“ bildet der Pic de Montcalm mit seinen 3.077m. Zusammen mit der Pica d'Estats und dem Pic du port de Sullo bildet der Gipfel ein unvergleichliches Trio. Die Täler, Bergkämme und -spitzen formen ein eigenständiges Bergmassiv, eine wilde, wüstenartige Region, die auf den ersten Blick unwirtlich und schroff wirkt, deren Gipfel sich jedoch auf diskreten Wegen leicht erklimmen lassen. Sogar die Typologien und Ortsnamen ändern sich hier - so sagt man beispielsweise nicht mehr „lac“ (See), sondern „étang“ (ähnlich wie Weiher oder Teich).
In der Ariège durchquert der GR10 einige große Namen des Départements: der Bethmale-See und der Mont Valier sind Teil des Programms im Couserans. Die Hoch-Ariège steht dem jedoch in keiner Weise nach: mit der Gipfelüberquerung des Plateaus de Beille und den Schwefelquellen von Mérens... Weit mehr als eine Wanderung, ist der GR10 eine wahre Entdeckungsreise in die facettenreiche Bergwelt der Ariège und garantiert Ihnen ein 100% Pyrenäen-Erlebnis!
Der Streckenabschnitt von Aulus-les-Bains bis Mérens-les-Vals führt Sie aus den östlichen in die zentralen Pyrenäen. Charakteristisch für diese Region sind die Hochplateau-Landschaften, die sich perfekt für die Weidewirtschaft eignen, die tiefen Täler, die eingeschlossen sind zwischen den teils schneebedeckten Gipfeln und nicht zu vergessen, die wunderschönen Bergseen, die in den verschiedensten Blautönen erstrahlen.
Am Abend, am Ende jeder Etappe, macht die Gastronomie der Ariège Sie wieder fit für den nächsten Tag. Das „Refuge des étang de Bassiers“, umrandet von Bergseen, wird Ihren Durst nach großen Weiten stillen. In Vicdessos erfahren Sie mehr über die Weidewirtschaft im Tal von Auzat. Nehmen Sie die sogenannten „Orris“ einmal genauer unter die Lupe. Dies sind runde Steinbauten, die den Hirten einst als Zufluchtsort dienten. Nachdem Sie die Etappe des „Refuge du Rulhe“ bewältigt haben, erreichen Sie schließlich Mérens-les-Vals und befinden sich nun an der Pforte du Capcir und Andorra. Ein einziger Blick zurück wird Sie zu überzeugen wissen, dass Sie eines Tages zurückkehren werden in die Haute-Ariège.
Entdecken Sie das Reservat von Mont Valier

Das staatliche Naturschutzgebiet des Mont Valier wurde 1937 gegründet. Es ist eines der ältesten Reservate der Pyrenäen und mit seinen 9.037ha das wichtigste in der Ariège. Im Süden lehnt es auf 14km an Spanien. Diese weite und geschützte Landschaft hat sich ihren wilden Kern bewahrt. Im Zentrum erhebt sich das majestätische Massiv von Valier mit seinen bis zu 2.838m Höhe. Tief herabstürzende Täler mit steilen Abhängen wechseln sich ab mit gletscher-geformten Gebirgskesseln. Seit seiner Gründung wird das Naturschutzgebiet durch das „Office National des Forêts“ (nationales Waldbüro) geführt und betreut.
Die Vielfalt der Fauna innerhalb des Reservats ist bemerkenswert: die Gams, der Auerhahn, das Schneehuhn, das Pyrenäen-Rebhuhn, aber auch der Adler, der Lämmergeier und der Gänsegeier sind einige der Stars des Mont Valier. Das Murmeltier wurde in den 1960er Jahren eingeführt. Auch begegnen Sie in den Bergen zahlreichen Sperlingsvögeln wie dem Bergpieper, dem Steinschmätzer oder der Alpenbraunelle. Auch seltenere Vögel lassen sich hier beobachten: der Schneesperling, die Ringdrossel, der Steinrötel und sogar der scheue Mauerläufer.
Die floristische Vielfalt ist repräsentativ für die Zentralpyrenäen.
Die Weidewirtschaft ist noch immer sehr aktiv. Ungefähr 6.500 Schafe grasen im Sommer auf den Almen des Naturschutzgebiets. Sie sind essentieller Bestandteil unserer Berge und halten die Bergweiden in gutem Zustand, wovon auch wilde Huftiere und Insekten, sowie Blumen und Gräser profitieren. Die Weidewirtschaft erhält ebenso die Schönheit der Landschaft.
Ein Kleinod in den Bergen, unweit des GR10 ist das Hotel „L'Auberge les Myrtilles“. Am Rand eines Tannenwaldes auf 1.000m Höhe im Herzen des „Parc Naturel Régional des Pyrénées Ariégeoises“ gelegen, ist dies ein Ort der Idylle, voller Charme und Charakter. Verköstigen Sie hier eines der typischen lokalen Gerichte wie zum Beispiel „Azinat“, das traditionelle Bauerngericht der Region oder den klassischen Kohleintopf der Ariège.
Praktische Information
Wanderführer: „Pyrénées Ariégeoises - GR10, Tour du Val du Garbet et Tour du Biros“ (IGN Karten, detaillierte Beschreibung der Route, Unterkünfte, Ausstattung, touristische Information...).