Notre-Dame de Senlis, eine der schönsten Kathedralen Frankreichs
Nur 45km von Paris entfernt liegt die Stadt Senlis. Ihr machten die französischen Könige den Hof und sie wurde von zahlreichen Schriftstellern beweihräuchert. Den Besucher hüllt sie sofort in ihren mittelalterlichen Charme mit ihren gepflasterten Straßen, den imposanten Portalvorbauten und den herrschaftlichen Häusern.
Die Kathedrale von Senlis – eine der schönsten in ganz Frankreich
Erbaut wurde sie über vier Jahrhunderte, heute gilt die Kathedrale Notre-Dame de Senlis als eine der schönsten Frankreichs. Mit ihren 70m Länge und 19m Breite ist sie ein perfektes Beispiel für die Entwicklung des gotischen Stils, von den primitiveren Anfängen bis hin zu strahlender Perfektion. Mit ihrem Portal der Jungfrau, ein Meisterwerk gotischer Bildhauerkunst des 12. Jahrhunderts, ihrem bemerkenswerten Südturm gotischer Architektur des 13. Jahrhunderts, den Fassaden des Querschiffs, beide aus spätgotischer Zeit, nimmt die Notre-Dame de Senlis ihren wohlverdienten Platz unter den schönsten Kathedralen des Landes ein. Nach einer langen und sorgfältigen Restaurierung des Portals und der Skulpturen, die nun wieder ihre ursprüngliche Farbe tragen, erstrahlt das Gebäude wieder in all seiner Schönheit.
Senlis, ein mittelalterlicher Städtetrip zu den Kapetingern
Neben der Kathedrale bietet Senlis noch viele weitere Sehenswürdigkeiten, wie zum Beispiel die wunderbaren Fachwerkhäuser, die gallorömischen und mittelalterlichen Festungsmauern, das königliche Schloss und die hübschen gepflasterten Straßen mit ihren herrschaftlichen Häusern.
Senlis ist eine wahre Museumsstadt, die seit Jahrhunderten dem Zahn der Zeit trotzt. Sie wurde ausgezeichnet als „Stadt der Kunst und der Geschichte“ und trägt als königliche Stadt noch immer zahlreiche Schätze und Geheimnisse der französischen Geschichte in sich. Das historische Herz der Stadt hat sich sein mittelalterliches Erscheinungsbild bewahrt. Jede Ecke der alten Straßen ist gesäumt von Radabweisern aus Stein oder Eisen, die dazu dienten, die Gebäude vor den Wagenrädern der Kutschen zu schützen. Die Straßen tragen die Namen der Arbeiten, die hier einst vollführt wurden, wie die Böttcherstraße (Rue de la Tonnellerie) oder die Gerberstraße (Rue de la Tannerie) … Andere Namen erwecken Neugierde, wie zum Beispiel die Wildkatzenstraße (Rue du Chat Haret) oder die Rue de la Poulaillerie, was so viel heißt wie Geflügelstraße oder Hühnerstallstraße… In diesen Straßen entdeckt der Besucher ein außerordentliches Erbe: die kunstvollen Fachwerk- und Quadersteinhäuser, von denen eines in das nächste gemauert ist.
Diese mittelalterliche Stadt trägt auch den Spitznamen „Klein Hollywood“, denn sie war Schauplatz für mehr als 150 Filme! Ein Erfolg, den sie ihrer wunderbaren mittelalterlich-authentischen Architektur zu verdanken hat, ihren kleinen typischen Lädchen und den gotischen Gewölbekellern, die die historische Welt unter der Stadt überspannen. Besonders berühmt in Frankreich sind das Märchen „Eselshaut“ von Jacques Demy aus dem Jahre 1970, „Vous n’aurez pas l’Alsace et la Lorraine“ (auf Deutsch in etwa: „Elsass-Lothringen bekommt ihr nicht“) von Coluche aus dem Jahre 1977 oder die Komödie „Maman und ich“ von Guillaume Gallienne aus dem Jahr 2014. Der Originaltitel lautet „Les Garçons et Guillaume, à table !“ – „Jungs und Guillaume, zu Tisch!“
Ein Blick auf die Arenen
Wesentlich älter als die Kathedrale, die Pflasterstraßen und die Gewölbekeller unter der Stadt, noch älter als die galloromanische Mauer, die die Stadt umschließt… Die Arena von Senlis stellt eine einzigartige Sehenswürdigkeit dar, denn das Amphitheater ist das einzige, noch erhaltene, gallo-römische Theater im Norden Frankreichs und zählt zu den insgesamt rund 50 Amphitheatern, die in Gallien vom 1. bis zum 5. Jahrhundert nach Christus genutzt wurden.