
Via Garona
Besungen von dem Troubadour Claude Nougaro begleitet die Garonne die Geografie und Wirtschaft des Départements Haute-Garonne, das sie von Süden nach Norden durchfließt.
Die Via Garona, GR-Wanderweg von 170km
Besungen von dem Troubadour Claude Nougaro begleitet die Garonne die Geografie und Wirtschaft des Départements Haute-Garonne, das sie von Süden nach Norden durchfließt. Zu Beginn entspringt der Fluss in den spanischen Pyrenäen und bildet kurz danach die spanisch-französische Grenze von Pont du Roy, dem Val d'Aran (Spanien) und bis nach Saint-Béat. Dieses Dorf ist bekannt für das stürzende Wildwasser und das damit verbundene Whitewater Rafting. Auch ist die Region bekannt für ihren weißen Marmor, der für die Becken und Statuen im Garten des Schlosses von Versailles und die Fassade des Louvre in Paris genutzt wurde. Genährt durch die Wildbäche und die von den Bergen und dem Pyrenäen-Vorland herabstürzenden Flüsse, bewegt der jugendliche Fluss sich in Richtung des historischen Ortes Saint-Bertrand-de-Comminges, um dort auf die grüne Ebene des Comminges zu treffen. Kurz vor seiner Durchquerung von Toulouse erhält der Pyrenäen-Fluss noch einmal Verstärkung durch die Ariège im Confluent-Naturpark in Portet-sur-Garonne.
Auf Höhe der okzitanischen Hauptstadt vergrößert die Garonne sich noch einmal und malt einen weitläufigen Mäander. Der Standort von „Tolosa la romaine“ (Toulouse) wurde in erster Linie wegen des „Bazacle“ gewählt, eine Art Fort, welches das Passieren des Flusses ermöglichte, bevor hier Brücken errichtet wurden, von denen es heute im Stadtzentrum fünf gibt. Dank der angelegten Kais bilden die Ufer der Garonne einen der vielen Reize der „rosa Stadt“, da sie eine wundervolle Perspektive auf die Sehenswürdigkeiten der Stadt bieten und perfekt für einen Spaziergang im warmen Licht Okzitaniens sind.
Nachdem er den Bazacle überquert hat, bewegt der Fluss sich nach Nord-Westen in Richtung des Fronton-Weinanbaugebiets und der Ebenen der Tarn-et-Garonne, danach Bordeaux mit dem Atlantik am Horizont, das Ziel seiner Odyssee.
Die Garonne, natürliche Verbindungsachse zu Santiago de Compostella

Die Garonne wurde lange Zeit für den Flusstransport genutzt, jedoch auch als Verbindungsachse für die Menschen, die ihr zu Fuß folgten. Auf dem Weg nach Santiago de Compostella, wo sich das Grab des Heiligen Jakobus des Älteren befindet, nahmen die Pilger die alten Römerstraßen, die entlang des Flusses verliefen und machten Rast in den Städten, die durch Rom erbaut wurden: Toulouse, Muret, Cazères, Saint-Martory, Saint-Gaudens, Saint-Bertrand-de-Comminges... Schließlich gelangten sie ins Pyrenäen-Vorland, frankierten die Pyrenäen und folgten dem berühmten „Camino francés“ nach Nordspanien (der Weg der französischen Pilger). Toulouse selbst war bedeutender Zwischenstopp für die Jakobspilger, wo die Reliquien des Heiligen Saturnin in der Basilika Saint-Sernin aufbewahrt sind. Ihre Blessuren und Wunden ließen sie im Hospital Hôtel Dieu Saint-Jacques aus dem Jahr 1257 versorgen.
Noch heute folgen Pilger und Wanderer dem Weg von Arles oder der Route aus Conques und Puy-en-Velay. Eine neue Strecke, die „Via Garona“ kann zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückgelegt werden. Diese Variante des alten Jakobsweges zwischen Toulouse und Saint-Bertrand-de-Comminges kann je nach Lust und Verfassung in sieben bis zehn Wandertagen in mehreren Etappen bewältigt werden (170km insgesamt).
Die Via Garona, Wanderparadies mit zahlreichen historischen Schätzen
Ausgezeichnet als „GR“ (Grande Randonée, Fernwanderweg), folgt die Via Garona (GR861) weitestgehend dem Lauf der Garonne und den Städten und Bastiden von Cazères, Carbonne, Rieux-Volvestre, Martres-Tolosane und Saint-Gaudens bis hin zum antiken und mittelalterlichen Ort von Saint-Bertrand-de-Comminges. Dieser neue Jakobsweg trifft schließlich auf den schon existierenden Weg der Piemont-Pyrenäen und dann auf die großen Pilgerrouten durch die Pyrenäen und den Norden Spaniens bis nach Santiago de Compostella.
Auf dieser Strecke passieren Sie die alte bischöfliche Cité Rieux-Volvestre, die als einer der „100 schönsten Umwege Frankreichs“ gilt. Sie schlummert friedlich in einer Windung der Arize, Zufluss der Garonne, am Fuße der Hänge von Volvestre, 45km von Toulouse. Sie besitzt ein reiches Patrimonium, darunter die befestigte meridionale Kathedrale und einen hohen Backstein-Glockenturm, dessen Fundament achteckig ist und dessen Spitze eine Replik des Jakobinerkonvents in Toulouse darstellt. Im Inneren dieser Schatztruhe werden bedeutende Stücke des alten Bischofssitzes aufbewahrt. Als wichtige Etappe entlang des Jakobsweges befindet sich Rieux-Volvestre auf der Wander- und der Fahrrad-Route der neuen Via Garona. Das antike Zentrum von mittelalterlicher Struktur beherbergt wunderschöne Fachwerkhäuser und eine renovierte Markthalle mit ihren Backsteinsäulen und dem hölzernen Dachstuhl aus dem 15. Jahrhundert.
Anfang August finden im Parc des Jacobins und in der Tourasse, einem Herrschaftsturm aus dem 13. Jahrhundert, die „Théâtrales de Rieux et du Volvestre“ mit Theater im italienischen Stil statt.
Das Papogay-Museum beschäftigt sich mit der lokalen Tradition des Bogenschießens und das Musée Lapidaire erzählt die Geschichte der Cité.
Lassen Sie mich Ihnen von der Legende des Papogay (Papagai auf Okzitanisch) erzählen, von diesem Vogel aus Holz, der auf einem Mast von 45m Höhe sitzt und auf den die Bogenschützen am ersten Wochenende im Mai in Rieux-Volvestre schießen:
„... Der Teufel plagte die Gegend. Er verwandelte sich in alles, was er wollte, mit dem Ziel, die hübsche Tochter des Herren der Cité zu verführen. Der Vater, der mit aller Macht vermeiden wollte, dass sein Kind verzaubert würde, befahl, Jagt auf diesen Dämon zu machen. Er versprach jenem, der ihn tötete seinen Schatz und die Hand seiner Tochter.
Es war der erste Sonntag im Mai: Satan hatte sich in einen „Papogay“ (Papagai) verwandelt. Die Menschen der Stadt, bewaffnet mit simplen Waffen und ihren Bögen suchten ihn auf dem ganzen Land. Mit der Gnade des Heiligen Sebastian, Schutzpatron der Bogenschützen, gelang es dem jungen Schäfer Tantiro, der verliebt war in das junge Mädchen, den unheilvollen Vogel mit einem Pfeil zu durchbohren, vorauf er den Titel „König“ von Rieux und das Herz der „sanften und weißen Person“ (des Mädchens) gewann.“
Praktische Information
Tourismusbüro Office de Tourisme Intercommunal du Volvestre – 9 rue de l'Évêché – 31310 Rieux-Volvestre
Telefon: +33 561 87 63 33
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