
Die Route des Grands Crus de Bourgogne
Die Weinroute des Burgunds
Die Route des Grands Crus de Bourgogne wurde 1937 durch das Conseil Départemental de la Côte d’Or gegründet, eine einfache und visionäre Idee, die als erste Weinroute Frankreichs den Weg frei machte für das touristische Entdecken einer Weinregion. Als die Franzosen im Jahre 1936 das erste Mal bezahlten Urlaub nehmen konnten, wurde in Frankreich der Weintourismus geboren, eine neue Art zu reisen. Dank der Demokratisierung des Autos und einer neuen Art der Freizeitgestaltung hat der Weintourismus entlang der Route des Grands Crus weltweite Bekanntheit erlangt.
Die Champs-Elysées des Burgunds
Die Route des Grands Crus ist 60km lang und trägt den Spitznamen „Champs-Elysées de la Bourgogne“. Sie verläuft durch 37 legendäre Dörfer und die zwei Städte Dijon und Beaune, die über ein immenses Patrimonium verfügen. Allein die Erwähnung einiger der mystischen Etappen entlang dieser Route lässt die Herzen der Weinkenner und -liebhaber höherschlagen:
• Dijon, regionale Hauptstadt und Erbe der Grafen der Bourgogne
• Marsannay, einzigartige Kelterei in drei Farben: weiß, rosé und rot
• Fixin, wo Claude Noisot, Offizier der alten imperialen Garde Napoleons ein Denkmal gesetzt wurde
• Gevrey-Chambertin, Heimat 9 großer Weine und der ersten 26 Weine
• Le Clos Vougeot, majestätische Burg, Sitz der Tastevin-Bruderschaft
• Nuits-Saint-Georges mit dem berühmten Cassissium
• Aloxe-Corton und der magische Hügel
• Beaune, Weinhauptstadt des Burgunds und die Hospices
• Pommard, der Lieblingswein Flauberts
• Saint Romain mit seinen Klippen, die die Côte de Beaune überragen
• Meursault, mit dem Rathaus, in dem der französische Klassiker „La Grande Vadrouille“ (Drei Bruchpiloten in Paris) gedreht wurde
• Champagne und Puligny-Montrachet, Komplizen und Rivalen in der Herstellung exzeptioneller Weißweine
• Santenay und sein Thermalbad und Maranges im Süden der Côtes de Beaune…
Besuch der Grand Crus des Burgunds

Erkunden Sie die Route des Grands Crus de Bourgogne mit dem Auto, dem Fahrrad oder zu Fuß!
Zwischen den beiden Weltkriegen wurde hier ein regionaler Trumpf gekonnt in Szene gesetzt, durch professionelle und politische Akteure. Sie haben die alte Weintradition der Bourgogne zu neuem Leben erweckt, die noch auf die großen Benediktiner- und Zisterzienser-Abteien zurück gehen. Die Winzer der 30er Jahre wollten ihrem Beruf neuen Ruhm verleihen. Im Jahre 1934 gründen sie, angeschlagen durch die Weltwirtschaftskrise, die Bruderschaft der Chevalier du Tastevin. Weitere folgen in den 60er Jahren. Seit 1938 wird das Fest Saint-Vincent Tournante organisiert, ursprünglich eine berufsständische Veranstaltung der burgundischen Winzer, heute eines der bekanntesten burgundischen Weinfeste. Jedes Jahr zieht es mehr als 10.000 Besucher an und bringt somit immer wieder neue Kundschaft.
Die Beschilderung mit der Weintraube auf weinrotem Untergrund mit eleganter weißer Schrift begleitet Sie entlang der gesamten Route. Wanderer und Fahrradfahrer haben ihre eigenen Wege entlang der Route des Grands Crus.
Sie folgen den sanften Hügeln, auf denen sich endlose Weinfelder erstrecken zwischen den hübschen Dörfern, die meist nur wenige Kilometer auseinander liegen. Die Weindörfer mit ihren Kirchen, Brunnen und Waschplätzen präsentieren sich mit ihrer typischen Architektur aus schönen Kalksteinhäusern und Ziegeldächern. Die Winzerhäuser verfügen fast alle über alte Weinkeller, die ihre Besitzer dem Weinliebhaber gerne zeigen…
Einige Bereiche sind mit trockenen Steinmauern eingefasst, diese nennt man „Clos“, ein eingefriedeter Weinberg, deren Eingänge teils mit ornamentalen Toren versehen sind, die den Namen des Eigentümers tragen. In manchen findet man auch kleine Kalkhütten, die man „Cabotes“ nennt und wo man früher das Arbeitsgerät aufbewahrte und wo der Winzer sich ausruhen konnte.
Am Samstag, den 4. Juli 2015 wurden die 1.247 „Climats“, sorgfältig abgegrenzte Weinparzellen, ins UNESCO Weltkulturerbe aufgenommen. Jeder der Weinberge hat seine ganz eigene Geschichte, seinen eigenen Namen, seinen eigenen Geschmack, seinen Platz in der Bezeichnungs-Hierarchie… all das haben geniale Winzer in einem außergewöhnlichen Naturareal geschaffen.