
Das Schloss Bussy-Rabutin
Das Schloss Bussy-Rabutin und seine Geschichte
Roger de Rabutin (1618-1693), Graf von Bussy, ausgelassener Adliger am Hofe des Sonnenkönigs und Cousin der Marquise de Sévigné, war eine schillernde Persönlichkeit. Zunächst Lieutenant-Général der kaiserlichen Armee, dann Höfling, der schließlich des Hofes verbannt wurde und letztlich anerkannter Schriftsteller. Der Grund seiner Verbannung war sein Buch „L'Histoire amoureuse des Gaules“ („Die Liebesgeschichte der Gallier“), in dem er die Galanterie und das Techtelmechtel der Großen seiner Zeit aufdeckte und sich darüber mokierte.
Seinen Ausschluss vom Hof des Königs erlebte er als eine unerträgliche Schmach, dieser gab ihm jedoch genug Zeit, sich ausgiebig seiner Memoiren zu widmen. Auch verbrachte er seine Jahre im Exil damit, das Familienschloss im Norden des Départements Côte d'Or zu dekorieren und verschönern. Das Schloss befindet sich in der Nähe von Alésia und Flavigny-sur-Ozerain, das berühmt ist für seine Anis-Bonbons.
Das Schloss Bussy-Rabutin oder Schloss Bussy-le-Grand ist ein Renaissanceschloss, das im 12. und 14. Jahrhundert erbaut wurde. Nach seiner Fertigstellung 1649 bildet es ein sehr maßvolles Ensemble und überdauert so mehrere Epochen. Seine Fassade stammt aus dem 17. Jahrhundert, das Erdgeschoss bildet den langgestreckten Körper des Gebäudes mit zwei Flügeln in der Form eines Us und wurde von Ludwig XIII. in Auftrag gegeben, die Etagen wurden schließlich 1649 ergänzt. Der Schlosshof ist umgeben von Galerien, die typisch für die erste französische Renaissance sind und das Dach ist mit Schiefer gedeckt.
Entdecken Sie die Sammlung des Château de Bussy-Rabutin

Im 19. Jahrhundert nimmt Graf de Sarcus die Restauration in Angriff und so erhält das Schloss 1862 schließlich den Titel des historischen Denkmals, was den nationalen Schutz privater Güter einleitete. 1929 wird das Schloss durch den Staat erworben und wurde seit 1970 erneut nachhaltig restauriert. Es wird geleitet und gefördert durch das Zentrum Nationaler Monumente des Kulturministeriums.
Die reiche und originale Innendekoration ist das integrale Werk des Schriftstellers Roger de Bussy-Rabutin. Hier begegnen sich Geschichte und Fantasie und mithilfe von Fresken, die in delikate Täfelungen eingefügt wurden, ermöglicht er uns Einblicke in seine Epoche und den Hof von Versailles. Die Galerie enthält Portraits des französischen Königs und der Herzöge des Burgunds, jedoch beziehen sich die Werke dieser unglaublichen Kollektion auch auf das militärische und das Liebesleben dieser Zeit. Er stellt die Bilder in verschiedenen Räumen und Galerien aus, die ebenfalls die Porträts seiner hübschen Cousine, der großen Männer des französischen Militärs und sein eigenes in der königlichen Uniform des Lieutenant-Général.
Der geführte Rundgang durch das Schloss nimmt etwa eine Stunde in Anspruch und kann durch den Besuch der Wohnräume, die im 19. Jahrhundert durch die Familie Sarcus hergerichtet wurden, ergänzt werden. Reservieren Sie Ihren Besuch der Wohnräume bitte einen Monat im Voraus.
Der herrliche französische Garten, der den Titel „Jardin remarquable“ („bemerkenswerter Garten“) trägt, wurde von dem Landschaftsarchitekten André Le Nôtre angelegt und 1990 restauriert und damit in seinen Glanz des 17. bis 18. Jahrhunderts zurückversetzt. Er enthält verschiedene Wasserbecken, Grünflächen, ein Labyrinth, begrenzt durch sternförmige Alleen. Die Terrasse ist umgeben von Buchsbaumbeeten, alten Rosensträuchern, Pfingstrosen und Staudenblumen. Statuen mythologischer Persönlichkeiten vervollständigen das Ensemble. Der Park beinhaltet auch ein Bienenhaus, eine Eisgrotte, einen Taubenschlag, einen Obst- und Gemüsegarten, wo eine Vielzahl alter Gemüsesorten kultiviert werden. Das Hainbuchen-Labyrinth ist eine Kuriosität, die das Château mit einigen anderen Schlössern und Gutshöfen im Burgund teilt, das Château de Cormatin zum Beispiel verfügt über ein Buchsbaum-Labyrinth.