
Das Nationale Gendarmeriemuseum Melun
Die Geschichte der französischen Gendarmerie und ihre Verbindung zur nationalen Geschichte Frankreichs
Aufgrund einer immerzu wachsenden Sammlung und dem Bedarf nach mehr Platz, musste sich das Nationale Gendarmeriemuseum vergrößern und modernisieren. Passend zum Thema wurde es in einem der Gebäude der Offiziersschule der Nationalen Gendarmerie eingerichtet, nachdem dieses speziell für diesen Zweck saniert worden war.
Die Geschichte der Gendarmerie ist eng verbunden mit der Geschichte Frankreichs und ihrer zahlreichen Wendungen. So zieht sich diese Parallele auch durch die Sammlung und den Besuchsparcours des Museums, der mit den Missionen und den Spezialeinheiten der heutigen Gendarmerie endet. Die Dauerausstellung zeigt in chronologischer Form die Geschichte der Nationalen Gendarmerie und dabei wird klar, dass sie identisch derselben Linie folgt wie die Geschichte der Nation selbst. Dank der über 2.000 sehr unterschiedlichen Objekte, die auf rund 1.200m² ausgestellt werden, gelingt es dem Besucher, dieses enge Band der Geschichte zu verknüpfen. Dazu zählen unzählige Dokumente, Waffen, Kleidung, Kopfbedeckungen, kleine Figuren, Gemälde, Abzeichen, Dekorationen, Wimpel, Lederarbeiten, Fayencen, Volkskunst und vieles mehr.
Die größte hängende Vitrine Europas, ein wahres Wunderwerk der Technik mit ihren 8,50m Höhe, 2m Breite und 18m Länge, beinhaltet 44 Modelle, die die Evolution der Uniform und der Ausstattung den Gendarmen darstellen.
Von 1339 bis heute hat die Nationale Gendarmerie zahlreiche Veränderungen miterlebt. Sie hat sich immer wieder gekonnt an neue Gegebenheiten und Umstände angepasst, sodass sie zu jeder Zeit – so auch heute – eine moderne und leistungsstarke Truppe darstellte. Dank der Vielfalt und dem hohen Wert der Objekte lässt die Sammlung des Museums der Gendarmerie die Geschichte dieser Institution präzise und vollständig durch vier Epochen zurückverfolgen.
Die vier Epochen der Gendarmeriegeschichte

Zwischen 1339 und 1789, für mehr als 400 Jahre, gab es die Bezeichnung „Gendarmerie Nationale“ noch nicht. Stück für Stück kristallisierten sich ihre Aufgaben und Missionen immer klarer heraus. Die erste und wichtigste darunter war das Amt, die Ausschweifungen der Kriegsführer und -führenden zu kontrollieren.
Im Laufe der Zeit werden die Maréchaussées, die Gesetzeshüter, mit immer mehr Kompetenz und Verantwortung betraut, darunter die juristische und polizeiliche Gewalt, sodass diese militärisch organisierte Polizeitruppe der direkte Vorläufer der Nationalen Gendarmerie wurde.
Von 1791 bis 1870, von der Ersten Republik bis zum Zweiten Kaiserreich, wird die Gendarmerie von zahlreichen Veränderungen und Entwicklungen in Bezug auf ihre Missionen, ebenso wie auf ihre Organisation geprägt. Sie wird zur wahren Kraft und Gewalt, die den jeweils aktuellen Machthabern zur Verfügung steht, sie spezialisiert und internationalisiert sich. Diese Periode geht mit den größten Schwierigkeiten der Gendarmerie einher, die bei jedem Machtwechsel Opfer eines äußerst schlechten Rufes wird.
Von 1870 bis 1945 wird die Gendarmerie Nationale zusammen mit ihrem Vaterland stark von den aufeinanderfolgenden Kriegen erschüttert. Sie wird auf verschiedensten Ebenen des Krieges eingesetzt: dem Amt, dem Erhalt der Ordnung, dem Kampf, als bewaffnete Streitkraft der Machthaber und vieles mehr. Ihre Rolle wird dabei häufig als schlecht angesehen. Der Zweite Weltkrieg zeigt deutlich die schwierige Position der Gendarmerie zwischen Gehorsam und Widerstand.
Von 1945 bis heute wird die Gendarmerie in zwei große Divisionen unterteilt: die Gendarmerie Départementale (Verkehrspolizei, Kriminalpolizei, Personen- und Objektschutz und generelle Überwachung) und die Gendarmerie Mobile (Bereitschaftspolizei, Erhalt der öffentlichen Ordnung). Noch immer lebt sie von zahlreichen Mutationen, sie organisiert sich neu, spezialisiert sich, modernisiert sich. Zu den Hauptbereichen, die der Gendarmerie zuteilwerden, gehören die französische Kriminalpolizei, die Verkehrssicherheit, die innere Sicherheit und der Erhalt der öffentlichen Ordnung und die Militärpolizei.
Um diese verschiedenen Missionen bestmöglich auszuführen, unterteilt sich die Gendarmerie in weitere Spezialbereiche: die Garde Républicaine („Republikanische Garde“), der Gendarmerie Maritime („Wasserschutzpolizei“), der Gendarmerie de l’Air („Luftschutzpolizei“), der Gendarmerie des Transports Aériens (etwa „Polizei des Lufttransports“), der Gendarmerie de l'Armement (etwa „Rüstungspolizei“) und der GIGN („Eingreiftruppe der Nationalgendarmerie“).
Besondere Spezialeinheiten werden auch dafür entwickelt, auf bestimmten Bedarf zu reagieren: Gebirgs- und Hochgebirgstruppen, Flussbrigaden, Motorradbrigaden, Hundestaffel etc.
Das ganze Jahr über finden viele verschiedene Ausstellung im Museum statt, darunter zum Beispiel die Kriminalwissenschaften, Gendarmerien der Welt, Zeitzeugen des Großen Krieges… Tauchen Sie ein in dieses vielschichtige Universum der nationalen Sicherheit und erfahren Sie mehr über den Beruf des Gendarmen und die zahlreichen Verantwortlichkeiten und deren Entwicklung im Laufe der Jahrhunderte.
Nach Ihrem Besuch des Gendarmeriemuseums bietet sich eine kleine Abwechslung an. Nur wenige Kilometer von Melun befindet sich die Domaine des Macarons von Réau, das sind 300m², die voll und ganz diesem hübschen, runden Feingebäck gewidmet sind. Es erwarten Sie eine Boutique, eine Teestube und Einblicke in die Herstellung der typischen Macarons.
Entdecken Sie das Département Seine-et-Marne mit den Gîtes de France: die Burg Blandy-les-Tours, Disneyland Paris, den Wald von Fontainebleau und die mittelalterliche Stadt von Provins.
Öffnungszeiten
Das Gendarmeriemuseum ist von Montag bis Sonntag an allen Tagen außer Dienstag geöffnet.
Vom 1. Oktober bis zum 31. März von 10:00 bis 17:30 Uhr.
Vom 1. April bis zum 30. September von 10:00 bis 18:00 Uhr.
Geschlossen am 1. Januar, 1. Mai, 1. November un dam 25. Dezember.
Unsere Auswahl an Unterkünften
Gästezimmer
Ferme d'Orsonville
in VILLIERS EN BIERE - Seine-et-Marne
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