
Das Museum des Perlmutts und der Kunstdrechslerei
Das Musée de la Nacre et de la Tabletterie in Méru verspricht eine exotische Reise für die Augen.
Das weiße Perlmutt Australiens, das graue Perlmutt Tahitis, die Perlmuttmuschel aus Singapur, von den Küsten Kaliforniens und Mexikos, die Trochusmuscheln aus Neukaledonien und Indonesien: das Museum des Perlmutts und der Kunstdrechslerei entführt Sie in eine andere Welt.
Im 17. Jahrhundert haben die lokalen Bauern, um außerhalb der landwirtschaftlichen Saison ihren Lebensunterhalt aufzubessern, angefangen, Objekte und Schmuck aus Perlmutt, aber auch aus Elfenbein, Ebenholz, Schildpatt und Knochen anzufertigen.
Diese Beschäftigung entwickelt sich mehr und mehr, bis dass sie zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu einer wahren Industrie herangewachsen ist. Jutetücher voller Muscheln erreichen den Hafen von Le Havre und reisen von dort mit dem Zug bis nach Méru. Hier werden sie zu Tausenden kleiner Knöpfe mit den vier Löchern verarbeitet und kunstvoll in Dominosteine und Fächer eingefügt. Unzählige kleine Kunstwerke erblicken hier das Licht der Welt in den Händen von mehr als 10.000 Arbeitern, Knopfmachern und Perlmuttkünstlern.
Die Einwohner von Méru haben sich noch immer die enge Verbindung zu dieser, den Ort einst dominierenden, Aktivität erhalten. Die Nostalgie dieser noch recht jungen Vergangenheit und die Erinnerung an das Savoir-Faire sind noch stark verankert in diesem einzigartigen Kunsthandwerk. Spuren davon finden sich noch immer in fast jeder Familie, und einige haben es sich zur Aufgabe gemacht, das kollektive Erbe an einem Ort zu bewahren, der selbst voller Geschichte ist. Das Museum des Perlmutts und der Kunstdrechslerei befindet sich in einem wunderbaren Backsteingebäude aus dem 19. Jahrhundert. Die ehemalige Knopffabrik war eine, in ihrer Art, äußerst seltene und einzigartige Manufaktur. Das Bauwerk wurde umfassend renoviert, zählt heute zum „Inventaire Supplémentaire des Monuments Historiques“ und wurde damit unter Denkmalschutz gestellt.
Der Besuch des Museums und damit der alten Fabrik ermöglicht es Ihnen, Einblicke in die verschiedenen Etappen der Herstellung von Dominosteinen und Knöpfen, sowie zahlreicher Sammlerobjekte zu erhalten und mehr über die verwendeten Materialien zu erfahren. Eine imposante Dampfmaschine erzeugte die Energie für alle Maschinen. Alle Werkstätten sind noch immer voll funktionstüchtig, was Sie jeweils bei den Besichtigungen um 15:00, 16:00 und 17:00 Uhr live mit ansehen können. Die geführten Besichtigungen dauern etwa zwei Stunden und verschaffen Ihnen ein gutes Verständnis dieses Kunsthandwerks aus einer anderen Zeit.
Nach Ihrem Besuch können Sie im Tee-Salon mit dem schönen Landschaftsgarten hinter dem Museum entspannen und das Gesehene und Gelernte Revue passieren lassen.
Entdeckungen und Erlebnisse rund um das Musée de la Nacre et de la Tabletterie

Sie befinden sich hier im Land der Erbauer und im Land des Savoir-Faire: die Oise hat kein Detail ihrer Vergangenheit vergessen, das bis heute zu ihrem Reichtum beiträgt. Mithilfe seiner Schlösser, Museen und imposanten Bauwerke erzählt das Département die Geschichte seiner Handwerker, der Bauherren, Architekten und Künstler.
Besuchen Sie zum Beispiel das Musée Moulin de la Brosserie in Saint-Félix, nur 20 Minuten von Méru. Dies ist der letzte Zeuge einer industriellen Aktivität, die einmal sehr wichtig für die Oise war: die Bürstenmacherei, wo feinste Bürsten aus Knochen und Holz hergestellt wurden. Zurück im 19. Jahrhundert, zählte diese äußerst große und lukrative Luxus-Industrie zahlreiche kleine Fabriken, die sich im Tal des Thérain angesiedelt hatten, dank der immer stetigen Strömung dieses kleinen Nebenflusses der Oise. Das Museum befindet sich an den zwei Mühlen, die mithilfe von drei hydraulischen Rädern die Maschinen mit Energie speisten, sodass Bürsten jeder Art hergestellt werden konnten, darunter auch die moderne Zahnbürste, die in der Oise erfunden wurde. In der ganzen Welt wurde sie unter den Marken Falconia und Autin verkauft, welche 1979 dem industriellen Fortschritt zum Opfer fallen. Kaum verändert wird der Ort von leidenschaftlichen Nostalgikern und Freiwilligen übernommen, die daraus ein Museum machten und dem Besucher heute ein ungewöhnliches Erlebnis bieten.
„Für alle Liebhaber schönen Schmucks, so wie ich es bin, ist die Boutique des Perlmutt-Museums eine wahre Schatztruhe. Herrliche Ringe, Ketten, Armbänder… aus Perlmutt in allen Farben, es ist sehr schwer zu widerstehen!“, sagt eine Mitarbeiterin von Gîtes de France Oise.
Entdecken Sie die schönsten Orte des Départements Oise mit dem Château de Chantilly, der Kathedralen von Beauvais und Noyon oder dem Parc Astérix.
Praktische Information
Öffnungszeiten Musée de la Nacre et de la Tabletterie:
Das Museum ist jeden Tag, außer Dienstag von 14:30 bis 18:30 Uhr geöffnet. Dies gilt auch für Feiertage, abgesehen vom 25. Dezember.
Anfahrt:
Das Musée de la Nacre et de la Tabletterie befindet sich nur 40 Minuten von Paris. Fahren Sie auf die A16 und nehmen Sie die Ausfahrt Nr. 13 Gisors/Méru und fahren Sie dann in Richtung Centre-Ville, Musée de la Nacre.
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